Fachvortrag
Hier finden Sie die Folien zu zwei einführenden Fachvorträgen mit den Themen: „Was ist ASS?“ und „Wie wirkt sich ASS auf den Alltag aus?“
Fachbücher Tipps
Hier folgt eine Sammlung von Buchtipps
Arbeitsmaterialien nach dem TEACCH-Ansatz
Hier finden Sie eine Fotosammlung erfolgreich eingesetzter Materialien, die sich auf der konzeptionellen Basis des TEACCH-Ansatzes in den unterschiedlichen Bereichen des Bathildisheims praktisch bewährt haben.
Soziale Kompetenzen
Auch im Bereich der sozialen Kompetenzen lassen sich visuelle Unterstützungssysteme einsetzen. Klassenregeln können bildhaft dargestellt werden, Alternativenpläne die Konsequenzen des eigenen Verhaltens aufzeigen und soziale Skripts (social stories) Verhaltensnotwendigkeiten erläutern. Regeln einzuhalten erleichtert das gemeinsame Lernen. Wer gegen die Regeln verstößt, muss mit Konsequenzen rechnen. Pläne helfen dabei, Verhaltensanweisungen zu visualisieren. Gefühlekarten können helfen, Gefühle zu erkennen und zu verstehen oder auszudrücken.
Räumliche Orientierungshilfen
Die Orientierung im Raum wird durch räumliche Strukturierung (vgl. strukturierte Arbeitsplätze) erleichtert. Dazu können eindeutige Anordnungen von Möbeln ebenso beitragen wie Farbkodierungen, Bebilderungen, Beschriftungen oder Fotopläne. Eindeutige Bilder unterstützen bspw. beim Sortieren der Wäsche. Bilder und Fotos auf Schubladen visualisieren den Inhalt der Schublade oder, wem der Inhalt gehört.
Wartehilfen
Mit Wartehilfen können Wartezeiten durch interessantes Material überbrückt werden, das subjektiv eine sinnvolle Beschäftigung bietet.
Eine Tasche gepackt mit den Lieblingsheften oder -katalogen hilft, Wartezeiten zu überbrücken. Für Schnurliebhaber eignen sich kleine Dosen bestückt mit bunten Fäden und Schnüren, die gewickelt und sortiert werden können.
Wegeaufgaben
Wegeaufgaben erfordern die Erledigung von kleineren Aufträgen und das eigenständige Zurücklegen von Wegen. Sie eignen sich hervorragend zur Übung von zunehmender Selbstständigkeit. Visuelle Hilfen bieten bei Wegeaufgaben häufig eine entscheidende Unterstützung und ermöglichen so ein Stück Eigenständigkeit.
Am Beispiel "Wäschedienst": Hier geht es um das eigenständige Besorgen der richtigen Anzahl des richtigen Handtuches. Auch Einkaufen kann durch die Unterstützung von Wegeaufgaben geübt werden.
Handlungspläne
Für einige Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen ist es notwendig, dass Alltagshandlungen in kleine Handlungsschritte zerlegt werden und die einzelnen Schritte visuell verdeutlicht werden. Die Visualisierung kann mit konkreten Gegenständen, mit Bildern oder mit geschriebenen Worten erfolgen.
Bekleidung in bebilderte Boxen sortiert, die in der richtigen Reihenfolge positioniert werden, erleichtert die Handlung "Anziehen" sehr. Es können auch Handlungspläne für eine ganze Woche vorbereitet werden.
Personenpläne
In institutionellen Zusammenhängen müssen Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen sich immer wieder auf veränderte Zusammensetzungen von Gruppen und Personal einstellen. Auch hier können visuelle Pläne erheblich dazu beitragen, die Orientierung zu erleichtern. Dabei muss auch visualisiert werden, welche Person welche Aufgabe zu erfüllen hat und was jeder einzelne selbst erledigen sollte.
Dienst- oder Arbeitspläne verdeutlichen, welche Person welche Aufgaben übernimmt. Die Pläne können auch so erstellt werden, dass vergangene Diensteinteilungen oder erfüllte Aufgaben bspw. von einer Magnettafel entfernt werden.
Strukturierte Arbeitsplätze
Arbeitsplätze für Menschen mit Autismus müssen so gestaltet werden, dass sie eine klare Orientierung im Hinblick auf die Arbeitsaufgabe, den Arbeitsumfang und die Arbeitsdauer bieten. In der Regel wird die Routine „von links nach rechts vorgehen“ oder „von oben nach unten vorgehen“ im Vorfeld etabliert.
Es empfiehlt sich häufig, den Arbeitsplatz so einzurichten, dass möglichst wenig Ablenkung erfolgt. Dazu können Trennwände, Regale, Vorhänge genutzt werden, aber auch die Platzierung der Arbeitsstelle in der Ecke eines Raumes oder direkt vor eine Seitenwand ist hilfreich.
In der Werkstatt wird eine klare Struktur des Arbeitsplatzes strikt eingehalten und am Arbeitsplatz visualisiert ein Plan die Arbeitsschritte, Ablenkungen werden vermieden.
Zeitpläne
Zeitpläne geben Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen Orientierungshilfen zu bevorstehenden Aktivitäten und Abläufen. Dabei verdeutlichen sie einem Menschen bildlich, was auf ihn zukommt oder was er zu erwarten hat.
Zeitpläne können entweder die Aktivitäten der nächsten Handlungseinheit (z. B. Ankunft aus Schule und Mittagessen) kleinschrittig aufzeigen. Sie können aber auch helfen, größere Einheiten wie Wochen, Monate oder Jahre, visuell zu verdeutlichen und zu strukturieren.
Pläne können bspw. individuell oder für Klassen erstellt werden. Es können mit Hilfe von Zeitplänen Tage oder Wochen strukturiert visualisiert werden.
Schuhkartonaufgaben
Schuhkartonaufgaben eignen sich besonders für jüngere Kinder oder Menschen, die noch keine Arbeitshaltung entwickelt haben. Sie haben das Ziel, eine Arbeitshaltung auf- und auszubauen und selbständiges Handeln zu ermöglichen.
Sie sind zunächst bewusst ganz einfach gestaltet, damit auch ein Mensch mit ASS, der eine schwere Dyspraxie hat, die Arbeitsaufgabe bewältigen kann und Erfolgserlebnisse hat. Schuhkartonaufgaben dienen der Vorbereitung komplexerer Aufgabenstellungen.
- Schuhkartonaufgaben sind in der Regel sehr motivierend, denn sie bieten:
- Klar strukturierte Arbeitsaufgaben
- Eindeutige Informationen zu Auftrag, Umfang und Ende der Arbeit
- Systematische Steigerung motorischer Anforderungen
- Interne Verstärker (z. B. Klett, Glitzer)
- Selbstständige Handlungsmöglichkeiten
Bei uns werden folgende Schuhkartonaufgaben eingesetzt:
Bei Einwurfaufgaben müssen alle Objekte, die auf einem Schuhkarton oder einer Dose angebracht sind, in eine Öffnung geworfen werden. Die Aufgabe ist bewältigt, wenn keine Gegenstände mehr zu sehen sind. Die Gegenstände werden häufig geklettet oder mit Magnetstreifen befestigt.
Wichtig erscheint es, eine große Anzahl verschiedener Einwurfaufgaben vorzuhalten, um durch die unterschiedlichen Materialien und Aufgabenstellungen die Motivation aufrecht zu erhalten. Es ist auch wesentlich, wie komplex eine Aufgabe motorisch ist, also ob der Gegenstand zum Beispiel direkt in die Öffnung geworfen werden kann oder vorher gedreht werden muss.
Das Konzept bei Einwurfaufgaben ist immer gleich, der Anspruch steigt mit der Kleinteiligkeit oder Beweglichkeit der Objekte. Neben der Förderung der motorischen Fähigkeiten bieten Einwurfaufgaben Herausforderungen bei der Impulskontrolle.
Sortieraufgaben
Bei Sortieraufgaben müssen zwei Gegenstände nach Form oder Farbe unterschieden und in die jeweilige Öffnung geworfen werden. Dabei kann das Material auf dem Schuhkarton vorsortiert und einzeln aufgeklettet sein, um zunächst die Aufgabenstellung zu vereinfachen. Der nächste Schwierigkeitsgrad ist es, vorsortiertes Material anzubieten, das sich in zwei Behältern befindet. Das gesamte Material in einem einzigen Behälter erschwert die Sortieraufgabe erneut.
Die Gegenstände können recht einfach und vorsortiert vorliegen. Anspruchsvollere Aufgaben arbeiten mit komplexeren Formen der Gegenstände, bieten diese unsortiert an oder erfordern zusätzlich noch die Sortierung nach Farbe.
Es werden Objekte auf einen vorgegebenen Platz aufgesteckt bzw. aufgefädelt. Die Gegenstände bleiben sichtbar. Die Arbeit ist beendet, wenn alle Objekte sich auf dem neuen Platz befinden. Diese Aufgaben lassen sich sehr leicht an unterschiedliche motorische Fähigkeiten anpassen. Sehr unterschiedliche Aufgabenstellungan, Materialien, Formen und Farben bieten reichlich Abwechslung.
Bei dieser Form der Schuhkartonaufgaben wird jeweils ein Gegenstand einem Platz auf dem Karton zugeordnet. Die Objekte bleiben dabei sichtbar. Die Arbeit ist erst beendet, wenn alle Objekte sich auf ihrem neuen Platz befinden.
Diese Aufgabenstellung bereitet die Betroffenen auf zahlreiche Werkstattarbeiten vor.
Mit Magneten oder Klettsystemen oder durch Stecken in vorhandene Löcher, können Objekte platziert werden. Sind die Dinge nicht direkt greifbar, steigt der Schwierigkeitsgrad der Aufgabe.
Sortierboxen
Tablettaufgaben
Ein Karton oder eine Teppichfliese bilden die Unterlage bei den Tablettaufgaben. Die strukturierten Arbeitsaufgaben werden dabei in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gestellt.
Die einfachsten Aufgaben sind Farb- oder Formzuordnungen. Komplexere Aufgaben beziehen Fremdsprachen und Mathematik mit ein.
Mappenaufgaben
Mappenaufgaben umfassen teilweise komplexere Aufgabenstellungen als Schuhkartonaufgaben. Hier geht es um Sortieren, Zuordnungen (Farbe/Form), Kategorisierungen und Lösung einfacher Aufgabenstellungen aus dem Bereich der Kulturtechniken. Mit wenigen Mitteln lassen sich unterschiedliche Aufgaben vorbereiten. Ganz einfach können dabei unterschiedlich komplexe Anforderungen gestellt werden.