Miteinander für die Seele sorgen

„Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden.“ (Römer 12, 12)

Im Bathildisheim kommen ganz unterschiedliche Menschen zusammen: Alte und Junge, mit und ohne Beeinträchtigung, Klientinnen und Klienten, Angehörige und Freunde, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie leben, arbeiten und lernen hier und bringen ihre Fragen, Ängste und Hoffnungen mit.

Seelsorge bedeutet für uns: miteinander für die Seele zu sorgen. Miteinander, das meint Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, das meint Mitarbeitende auf allen Ebenen, Beschäftigte, Schüler und Schülerinnen, Auszubildende.

Seelsorge schafft Raum und Zeit, damit man sich etwas von der Seele reden oder einfach die Seele baumeln lassen kann.

Seelsorge begleitet die unterschiedlichen Menschen spirituell in ihrem Alltag und an den Grenzen des Lebens. Sie öffnet den Blick für die Fülle der Möglichkeiten, die Gott schenkt und die immer über das Vorhandene hinausweisen.

Seelsorge geschieht in Gottesdiensten und Andachten, in Gesprächen, im Konfirmandenunterricht, in der Sterbebegleitung, bei Beerdigungen, in der Fort- und Weiterbildung und oft genug auch im Alltag.

Eine Geschichte zum Lesen, Nachdenken, Weitererzählen....

ADVENT: Gut für uns Menschen, dass Gott sich nicht zu schade war, sich nach „unten“ zu orientieren statt nach „oben“. Und vielleicht dürfen wir tatsächlich Gott etwas zurückgeben, wenn wir – wie Josef – mehr sehen: Blätter, Steine, die Schönheit dieser Welt! Maren Jahnke 

 

Die Geschichte von Benjamin

„Wohin willst du?“, fragte der Vater. Benjamin hielt die Türklinke fest. „Raus“, sagte er.

"Wohin raus?“, fragte der Vater. „Na so“, sagte Benjamin.

„Und mit wem?“, fragte der Vater. „Och...“, sagte Benjamin.

„Um es klar auszusprechen“, sagte der Vater, „ich will nicht, dass du mit diesem Josef rumziehst!“ „Warum?“, fragte Benjamin.

„Weil er nicht gut für dich ist“, sagte der Vater. Benjamin sah den Vater an. „Du weißt doch selber, dass dieser Josef ein... na, sagen wir, ein geistig zurückgebliebenes Kind ist“, sagte der Vater. „Der Josef ist aber in Ordnung“, erwidert Benjamin.

„Möglich“, sagte der Vater. „Aber was kannst du schon von ihm lernen?“ „Ich will doch nichts von ihm lernen“, sagte Benjamin.

„Man sollte von jedem, mit dem man umgeht, etwas lernen können“, sagte der Vater. Benjamin ließ die Türklinke los. „Ich lerne von ihm, Schiffchen aus Papier zu falten“, sagte er.

„Das konntest du mit vier Jahren schon“, sagte der Vater. „Ich hatte es aber wieder vergessen“, sagte Benjamin.

„Und sonst?“, fragte der Vater. „Was macht ihr sonst?“ „Wir laufen rum,“ „Sehen uns alles an und so.“

„Kannst du das nicht auch mit einem anderen Kind zusammen tun?“ „Doch“, sagte Benjamin. „Aber der Josef sieht mehr“, sagte er dann.

„Was?“, fragte der Vater. „Was sieht der Josef?“ „So Zeugs“, sagte Benjamin. „Blätter und so. Steine. Ganz tolle. Und er weiß, wo Katzen sind. Und die kommen, wenn er ruft.“

„Hm“, sagte der Vater. „Pass mal auf“, sagte er. „Es ist im Leben wichtig, dass man sich immer nach oben orientiert.“ „Was heißt das“, fragte Benjamin, „sich nach oben orientieren?“

„Das heißt, dass man sich Freunde suchen soll, zu denen man aufblicken kann. Freunde, von denen man etwas lernen kann. Weil sie vielleicht ein bisschen klüger sind als man selber.“

Benjamin blieb lange still.

„Aber“, sagte er endlich, „wenn du meinst, dass der Josef dümmer ist als ich, dann ist es doch gut für den Josef, dass er mich hat, nicht wahr?“

 

Hier finden Sie Videos zu besonderen Anlässen

Warum feiern wir eigentlich Pfingsten? Ein Fest, das mit zwei Feiertagen besonders geehrt wird.

Maren Jahnke geht in ihrem Video zu Pfingsten 2022 dieser Frage auf die Spur.

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Pfarrerrin Maren Jahnke und Pfarrer Uwe Jahnke gehen zwischen der Segenskapelle des Bathildisheimes und der St.Georg-Kirche in Bad Arlosen Mengeringhausen die Festtage von "Palmarum" bis Ostersonntag entlang. Dabei laden sie zum Entdecken der Osterbotschaft ein.

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Weihnachten geht es um Geschenke - das weiß jedes Kind. Aber dass es dabei auch um den Heiligen Nikolaus und Martin Luther geht, ist weniger bekannt. Was die beiden verbindet und wieso sich Martin Luther über den Nikolaus auch ärgerte, erfahren Sie in diesem Video-Beitrag.

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